Allgemeine Tipps
"Auszüge aus der
Drum Tuning Bible, mit freundlicher Genehmigung des Autors."
Hier findet ihr
alles über:
Die Wahrheit über Trommeln,
Grundlagen des Stimmens,
Konstruktionsrichtlinien, alle Trommeln,
Kesselgratungen,
Bassdrum, mit oder ohne Loch im Fell,
Bassdrum, Pads und/oder Kissen
und Mikrofone, In Kürze - Wie sie den Klang beeinflussen .
Die Wahrheit über Trommeln
1) Der Größenunterschied zwischen den verschiedenen Trommeln
ist
wichtiger als viele Denken. Die Größe ist der Schlüssel
um
ausgeglichenes Resonanzverhalten und passend, aufeinanderfolgende
Tonlagen zwischen den Trommeln zu erreichen. Der Durchmesser hat mehr
Einfluss auf das Stimmverhalten als die Kesseltiefe. Siehe „Kesseltiefe
vs. Durchmesser“
2)Das geringste Bewegungsspiel der Stimmböckchen „kann“ einen
großen
Effekt haben und den Ton erhöhen, speziell in Kombination mit
einem
starren Spannreifen wie einem Gussreifen. Darüber hinaus sind
leichte
Positionsänderungen der Spannböckchen auf der Resonanzseite
anfälliger
für diesen Effekt als auf der Schlagseite.
3)Ein bestimmter Klang oder eine Klangabstimmung für kleine
Räume wird
in großen Räumen nicht genauso gut klingen. Sie müssen
überlegen,
welches Klangspektrum durch das Publikum schallt. So würde man
vielleicht andere Felle verwenden, je nachdem ob das Schlagzeug mit
Mikrofonen abgenommen wird oder nicht. Ein sehr resonantes Set
wäre
wohl ein Albtraum für den Tontechniker. Während der
Schlagzeuger von
diesem Klang begeistert sein kann, könnte in einer großen
Halle oder
bei einer Aufnahme dadurch ein sehr matschiger Klang entstehen,
verursacht durch Obertöne und stehende Wellen des Schlagzeugs im
Zusammenspiel mit anderen Instrumenten. In großen Hallen mit
direkter
Mikrofonabnahme ist es üblich, doppellagige Felle zu verwenden da
der
Klang hier gedämpfter und kontrollierbarer ist. Sie erhalten einen
kürzeren Energieausstoß welcher durch die Eigenschaften der
Räumlichkeiten nachhallt oder verzögert bei den Zuschauern
ankommt.
Genauso wie in großen Hallen eine selektivere oder reduzierte
Anzahl
von Noten und Fills sinnvoll ist, da die Zuschauer nicht jedes Detail
hören können.
4)Machen Sie sich mit den Anwendungsmöglichkeiten von Mikrofonen
gut
vertraut wenn Sie welche benutzen möchten. Bereits leichte
Positionsänderungen verursachen große Klangunterschiede. Zum
Beispiel
ein am äußeren Rand der Trommel positioniertes Mikrofon kann
die
hochfrequenten Obertöne verstärken. Platziert man das
Mikrofon nur 1
Zoll weiter zur Mitte der Trommel hin, werden diese Obertöne
drastisch
verringert.
5)Alle Trommeln klingen unterschiedlich bei Hörabständen von
0, 15, 50,
150 Fuß. Daher ist vielleicht der Klang, der sich für den
Schlagzeuger
gut anhört, in den Zuschauerreihen grässlich. Es ist wichtig
in den
Zuschauerraum zu gehen und das Schlagzeug zusammen mit den anderen
Instrumenten zu hören, um daraufhin die Trommelfelle und
Abstimmung
vorzunehmen. Eine höhere Tonlage verleiht dem Schlagzeug mehr
Gewicht,
eine tiefere Abstimmung weniger.
5)Der Klang den man Zuhause von einer CD hört, ist bis auf wenige
Ausnahmen nicht vergleichbar mit dem natürlichen Klang eines
Schlagzeuges. Was Sie von CD hören ist normalerweise
aufnahmetechnisch
verändert, so wie es der Produzent und der Künstler für
die jeweilige
Aufnahme passend finden. Manchmal kann man einfach nicht den Sound
seines Drummer Vorbildes kopieren, ohne die passende Elektronik.
7)Diese Stimmmethode funktioniert bei JEDER TROMMEL.
8)Preiswerter bedeutet nicht Minderwertig, unter gewissen Bedingungen
können hiermit sogar deutlich bessere Ergebnisse erzielt werden.
Zum
Beispiel ein Birken- oder Buchenkessel mit „flanged Hoops“, welcher
preiswerter ist als ein Ahornkessel mit Gussringen, kann das richtige
Gefühl und den durchdringenden Sound liefern den man bei einer
Snaredrum braucht.
9)Das Luft- oder Ventilationsloch im Kessel benötigt dieser zum
„atmen“
wenn zwei Felle benutzt werden, ebenso wie bei Klimaänderungen der
Entstehung von Kondenswasser vorzubeugen. Dies ist ein typisches
Problem beim Ortswechsel von kalter in warme Umgebung, so wie sich auch
auf ihren Fenstern in der Wohnung Kondenswasser bilden kann. Die
Ventilationslöcher haben nur einen sehr geringen Einfluss auf den
Klang.
10)Ja, Sie sollten die Felle von allen Trommeln dehnen (in sinnvollem
Maß); dies nennt man Zentrieren (seating) und ist der wichtigste
Schritt um einen anhaltend guten Klang von den Trommeln zu bekommen und
wird am häufigsten übersehen.
Grundlagen des Stimmens
Das Schlagfell steuert „attack“ und „ring“ während das
Resonanzfell die
„Resonanz“ erzeugt und zum „sustain“ beiträgt. Es hat großen
Einfluss
auf die Obertöne und verbessert das Timbre der Trommel.
Während der
Schlagzeuger meist auf den Klang des Schlagfells achtet, hört das
Publikum einen ganz anderen, oftmals schlechteren Klang als der
Schlagzeuger selbst. Durch das Verwenden von Mikrofonen ist dieses
Problem nicht mehr ganz so gravierend, weil diese normalerweise auf das
Schlagfell gerichtet sind. Aber ohne Mikrofone hört das Publikum
den
Klang der Resonanzfelle. Umso stärker wenn Sie höher sitzen
als das
Publikum, wie z.B. auf einer Bühne.
Wenn man auf eine Trommel schlägt hört das Ohr
hauptsächlich das
„attack“ und den Grundton („pitch“) der Trommel, die Obertöne
verblassen aus dieser Entfernung. Obertöne sind aber auch ein
wichtiger
Bestandteil um den Schlagzeugklang neben anderen Instrumenten bis zu
den Zuschauern zu transportieren. Der Schlagzeuger sollte darauf achten
welchen Klang diese Obertöne produzieren, so wie ihn die Zuschauer
letztendlich hören, nicht in einer sterilen und ruhigen Umgebung.
Hochfrequente Obertöne sind essentiell um ein langweilig
klingendes
Schlagzeug in den Zuschauerreihen lebendig klingen zu lassen.
Bei einer Trommel die auf einer weichen Oberfläche liegt, wie z.B.
Teppich, und diese leicht angeschlagen wird, werden Obertöne und
Resonanzton unterdrückt und man hört man den reinen
Klangpunkt „point
of clarity“.
Den charakteristischen Eigenklang eines beliebigen Schlagfells
hört man
am besten, wenn auf der Resonanzseite der Trommel ein Fell mit
identischen Eigenschaften aufgezogen wird. Dies liegt an den
Fähigkeiten von Polymeren, bei gleicher Dicke (Spezifikation)
relativ
gleichförmig zu schwingen und somit Phasenauslöschungen zu
vermeiden,
weshalb ein straff gespanntes Fell oft leblos und tot klingt.
Wenn man ein Fell der Trommel höher oder tiefer als das
Gegenüberliegende stimmt, durchläuft man während des
Stimmvorgangs
verschiedene „Zonen“ in denen entweder ein klarer Ton,
Phasenauslöschung, kein Klang oder ein Doppler Effekt eintritt.
„Doppler“ liegt vor, wenn die Tonlage nach dem ursprünglichen
Anschlag
der Trommel absinkt und ein tieferer Ton entsteht. Dieser Effekt wird
noch deutlicher, wenn die Felle unterschiedliche Spezifikationen haben
(Gewicht/Dicke) und das Schlagfell tiefer/höher gestimmt ist als
das
Resonanzfell.
Wenn die Trommel falsch gestimmt ist oder das Fell bei der ersten
Montage nicht korrekt zentriert wurde, werden Sie das Fell
wahrscheinlich irgendwann überstrapazieren oder es wird nie
optimal
klingen. Falsch zentriert bedeutet nicht immer
ungleichmäßiges Stimmen,
wie z.B. eine Seite straffer als die Andere. Es kann auch an einer
Überdehnung oder an verzogenen Spannringen und/oder schlechten
Kesselgratungen liegen. Sogar wenn die Trommel gleichmäßig
gespannt
wurde (durch Verwenden eines Tension Gerätes, welches Drehmoment
an
Spannböckchen oder die Fellspannung misst), kann schlechte
Hardware
oder ein problematischer Kessel eine ungleichmäßige Dehnung
der
Fellpolymere verursachen und/oder das Fell aus seiner runden Form
zwängen.
Generell benutzt man nur einschichtige Felle auf der Resonanzseite, es
gibt aber auch Ausnahmen. Beschichtete Felle (coated) gelten als „warm“
oder „weich“ klingend, womit allgemein das Fehlen von hochfrequenten
Obertönen gemeint ist, welche wiederum mit den unbeschichteten
Fellen
(clear) gleicher Serie assoziiert werden. Unbeschichtete Felle gelten
als „klar“ oder „hell“ klingend, womit eine Betonung der hohen
Töne vom
Stick Anschlag (Stick Attack) und der Resonanz der Trommel gemeint ist.
Tonal zwischen diesen Coated und Clear Fellen liegen die „ebony“
Fellserien, welche oft mit einem „dickeren“ oder „dunkleren“ Klangbild,
im Vergleich zu clear oder coated Fellen mit gleicher Spezifikation,
beschrieben werden. Ebony (schwarze) Felle, welche normalerweise aus
optischen Gründen gewählt werden, haben den Vorteil sowohl
warm in den
Obertönen und trotzdem hell beim Stick Attack zu klingen. Eine
Beschichtung (coating) wird wahrscheinlich für Besenarbeit
benötigt.
Selbst wenn Sie wissen wie man Stimmt, erreichen Sie eventuell nicht
die gewünschte Tonlage und/oder Resonanzklang aufgrund der
Trommelgröße
und Kesselgewicht. Jede Trommel hat eine fundamentale Tonlage und
Timbre, welche nur mit großem Aufwand verändert werden
können. Die
Fellauswahl kann nur den natürlichen Charakter der Trommel
unterstützen. Ihre Aufgabe ist es, diesen „fundamentalen“
Kesselklang
zu finden und diesen Ursprünglichen Klang, den Charakter der
Trommel,
zu verstärken oder zu dämpfen.
Timbre und Noten-/Tonlage sind nicht das gleiche. Timbre bezieht sich
auf den alles umfassenden Charakter der Trommel gegenüber der
eigentlichen Note. An diesem Punkt ist es am wahrscheinlichsten, dass
die Trommel „offen“ oder „resonant“ klingt. Beachten Sie, dass die
Tonlage in Bezug zu einer Note, z.B. auf dem Klavier erhöht oder
vermindert werden kann, aber die Kesselresonanzfrequenz ändert
sich in
Wirklichkeit nicht. So produziert eine 12“ Trommel je nach Material und
Kesseltiefe einen Notenwert zwischen G und Dis, sollte aber
optimalerweise bei A liegen („fundamentale Note des Kessels). Die
Tatsache das eine Trommel „heller“ oder „wärmer“ klingt, liegt am
Timbre.
Der wichtigste Schritt beim Stimmen ist das Zentrieren des Fells. Wenn
das Fell erstmalig montiert wird, ist das Ziel das Schlagfell im
Spannreifen zu zentrieren und die überaus wichtige Verbindung
zwischen
Kesselgrat und dem Fell selbst herzustellen. Dies nennt man Zentrieren
des Fells (unten im Text ausführlich erklärt). Wenn das Fell
seitlich
zu straff gezogen wird oder aus seiner runden Form herausgedrückt
wird,
ist es nicht mehr zentriert und wird nicht korrekt schwingen, wenn es
also nicht an allen Punkten des Kessels gut gestimmt ist („in Stimmung
mit sich selbst“).
Kesselgratungen sind nicht sichtbar und viele Schlagzeuger wissen wenig
über sie, aber sie sind ohne Zweifel der wichtigste Einzelaspekt
bei
einer Trommel um einen klaren, resonanten Ton zu produzieren. Sogar
billige Trommeln können einen akzeptablen Ton erzeugen,
vorrausgesetzt
die Kesselgratungen sind exakt, eben und passend geformt. Das teuerste
high-tech Schlagzeug wird schlecht klingen, wenn eine Kesselgrat
beschädigt oder schlecht bearbeitet wurde.
Konstruktionsrichtlinien, alle Trommeln
Je rauer die Kesselinnenseite, umso weniger resonant klingt die
Trommel. So wie Teppich an Wänden, absorbieren raue
Oberflächen den
Schall.
Dünne Kessel haben mehr Resonanzklang. Wegen der geringeren Masse
sind
sie einfacher anzuregen, so wie auch dünnes Holz leichter zu
biegen ist
als dickes Holz.
Spitze Kesselgratungen bedeuten mehr Obertöne und Resonanz.
Wenn sich im Kessel keine Hindernisse befinden, also keine
Verstärkungsringe angebracht sind, wird die Trommel offener
klingen und
stärker schwingen. Wenn der Kessel jedoch Verstärkungsringe
besitzt,
hat die Trommel einen kürzeren Nachhall (sustain) und eine
stärkere
Präsenz im mittleren Bereich bzw. Attack, im Vergleich zu
hindernisfreien Kesseln. Der Verstärkungs- oder Konterring
erstickt die
Resonanzfähigkeit der Trommel und schmälert somit die
Ansprache im
tiefsten und höchsten Bereich um ein paar Prozentpunkte. Daher
klingt
eine Trommel ohne Verstärkungsringe normalerweise heller bzw.
hochfrequenter, während eine dünne Trommel mit
Verstärkungsringen
zusätzlich die Resonanz im Tieftonbereich verbessert. Ein
„besserer“
Klang ist immer der, den Sie sich von einer Trommel wünschen, und
entgegen aller Marketing Propaganda;
Preiswerter
heißt nicht schlecht-klingend. Billige Trommeln haben allgemein
einen
„punchigen“ Klang, aufgrund der verwendeten Holzqualität. Bei
Studioaufnahmen kann dies genau der gewünschte Klang sein.
Mainstream Material, Holzklang Erklärt: Dies sind allgemeine
Richtlinien welche von der verwendeten Holzdicke abhängig sind.
Wenn
Sie diese Regeln zusammen mit gesundem Menschenverstand kombinieren,
werden sich die folgenden Regeln bewahrheiten, oder Ihnen auch bei der
Wahl einer Trommel helfen. Ahorn (Maple) verglichen mit afrikanischem
Mahagoni: Mahagoni wird eine um etwa 20% stärkere
Tieftonwiedergabe
gegenüber der Ahorntrommel haben. Mittlere und hohe Frequenzen
werden
konstruktionsbedingt gleich sein. Ahorn verglichen mit Birke (Birch):
Birke hat im unteren Frequenzbereich einen Verlust von 10% im Vergleich
zu Ahorn und eine um ca. 20% verstärkte Resonanz im oberen
Frequenzbereich, wobei die mittleren Frequenzen ungefähr gleich
bleiben. So wird ein Birken Set definitiv „härter“ und „heller“
klingen. Buche (beech) liegt zwischen Ahorn und Birke. Alle anderen
ahornfarbenen Hölzer die für laminierte Kessel verwendet
werden, haben
keine dieser oben erwähnten Klangeigenschaften (in Bezug auf
Dichte und
Maserung). Mahagoni hat einen unverdient schlechten Ruf aufgrund der
Verwendung minderwertiger Hölzer wie Luann, das bei billigen
Schlagzeugen aus optischen Gründen genommen wird.
Kesselgratungen
Aus vielen Gründen ist dies ein oft missverstandener Teil der
Trommel.
Die Kesselgrat ist der Teil der Trommel, an dem das Fell jederzeit
anliegen sollte, was die Vorraussetzung ist um einen Resonanzklang zu
erhalten. Das Problem ist, dass diese Grat die meiste Zeit nicht
sichtbar ist.
Wenn Sie ein „Vintage“ Set benutzen, oder auch ein beliebig
anderes Set, achten Sie einmal auf das Produktionsjahr und wie die
Trommeln verarbeitet wurden. Sie bemerken hieran, ob dieses Set so
produziert wurde um die Soundvorstellungen des Drum Designers
wiederzuspiegeln, oder den populären Sound aus der jeweiligen
Ära.
Jeder kann recht schnell feststellen ob sein oder ihr Set so
gestimmt werden kann, dass es möglichst resonant klingt, abgesehen
von
den Stimmfähigkeiten oder den verwendeten Fellen. Wenn Sie bei
näherer
Betrachtung feststellen dass Ihr Set produktionstechnische Mängel
aufweist, überdenken Sie einen beabsichtigten Fellwechsel noch
einmal,
da Sie es wohlmöglich nicht schaffen werden, den gewünschten
Sound
durch einen Fellwechsel zu erreichen. Unter anderen Umständen wird
ein
Fellwechsel sicherlich funktionieren.
Durch einfaches entfernen des Fells bei jeder beliebigen
Trommel liegt die Antwort direkt vor Ihnen. Viele alte Sets wurden mit
Kesselgratungen hergestellt, die eine Abschrägung zwischen 35°
und 60°
zur Kesselinnenseite haben. Auf der Außenseite des Kessels ist
die Grat
meistens, anders als bei den heutigen Verfahren, von der obersten Kante
zur Außenseite hin abgerundet. Kombiniert man hierzu noch einen
verbogenen oder verformten Spannreifen, wird man jedes beliebige Fell
probieren können, der Kessel wird immer einen „dumpfen“
Klangcharakter
haben. Je flacher die Kesselgrat ist, oder eine Kesselgrat mit 35°
Abschrägung zur Innen- oder Außenseite, oder auch
abgerundet, umso mehr
wird die Trommel diesen „dumpfen/Pappkarton“ -artigen Klang erzeugen.
Bei neueren Trommeln, die für gewöhnlich einen 45°
Schnitt mit schmalem
Radius von weniger als 1/16 Zoll (Einige Bass- und Snaredrums variieren
hier), lässt sich der Resonanzklang einfacher erreichen und meine
empfohlenen Fellkombinationen behalten ihre Gültigkeit. Dies ist
das
Werkzeug des Trommelkonstrukteurs, um einer Trommel ihren Signature
Sound zu verpassen.
Das Schlüsselelement ist nicht so sehr die Form des Schnitts,
sondern das Zusammenspiel mit dem aufgespannten Fell. Es ist die kleine
Fläche direkt hinter dem Übergang des Fells zur
Kesselinnenseite und
was an dieser Stelle noch in Kontakt mit dem Fell steht oder in Kontakt
kommen kann und somit den, aus dem Kesselumfang erzeugten Ton
stören
kann
Wenn Sie einen Finger leicht auf das Schlagfell legen, hat
dies Auswirkungen auf die Dämpfung des Klangs. Wenn die Kesselgrat
einen Fellkontakt von vielleicht 0,3125“ oder 1/32“ Breite hat, ergibt
das bei einer 12“ Trommel eine Kontaktfläche von 1,17 Quadratzoll
zum
Fell, genauso groß wie die Fläche von der Spitze bis zum
ersten Gelenk
des Zeigefingers, und mit dem selben Effekt. Wenn Sie diese Fläche
nun
verdoppeln, auf scheinbar unbedeutende 1/16“ (zweimal 1/32), dann
können Sie sich gut vorstellen welche geringe Änderung der
Kontaktfläche an der Kesselgrat bereits Einfluss auf den Klang
hat. In
unserem Beispiel wäre dies so, als wenn Sie zwei Finger auf das
Fell
legen würden. Solche Unterschiede können große
Klangveränderungen am
Fell bewirken. Es ist wiederum nicht so sehr der Winkel oder
Doppelschnitt (obwohl hiermit die Stelle bestimmt werden kann, wo die
Kesselgrat mit dem Fell zusammenkommt), sondern das, was unter Spannung
die Oberfläche berührt und die Verarbeitung der obersten
Kante der
Kesselgrat (crown). Ein 35° Schnitt ermöglicht eine
größere
Kontaktfläche als ein 45° Schnitt und resultiert in einem
trockenerem
Klang. Ein 45° Schnitt ermöglicht wiederum einen resonanteren
Klang.
Viele Snaredrums haben zweckmäßigerweise einen 35°
Schnitt. Spitzer
oder steiler ist nicht immer besser; Es hängt davon ab, was Sie
wollen.
Dann haben Sie noch die Beschränkungen des verwendeten Holzes
und dessen Verarbeitungsmöglichkeiten, auf welcher Holzschicht das
Fell
liegt etc. Ich überlasse die Bearbeitung von Kesselgratungen den
Profis, weil man ohne spezielle Werkzeuge und Fixierungen sehr leicht
Unebenheiten oder ungleichmäßige Winkel fabriziert.
Daher ist mein Rat, bevor Sie massenweise Geld für neue Felle
ausgeben, sich 10 Minuten Zeit zu nehmen und die Kesselgrat genau zu
kontrollieren. Es reicht nicht, wenn man zwei 45° Winkel auf jeder
Seite misst. Diese müssen gleichmäßig verlaufen, sehr
gleichmäßig. Die
Trommel muss rund sein, sehr rund. Sie müssen durchgehend,
über den
gesamten Kesselumfang gleichmäßig verlaufen. Wenn z.B. auf
einer Seite
die Abrundung 1/16“ misst, aber 1/8“ auf der anderen Seite, ist dies
ein sicheres Zeichen für Probleme. Wenn einer der Winkelschnitte
wellig
aussieht, wird die Abrundung weder gleichmäßig verlaufen,
noch ist sie
wirklich rund. Die Trommel muss auch eben auf einer harten Fläche
liegen. Legen Sie schwarzes Papier auf eine flache, harte
Oberfläche
und leuchten Sie mit einer Lampe von oben in den Kessel. Wenn alles
passt, ist dies ein guter Kandidat, um aus diesem Kessel einen guten
Ton herauszuholen. Falls nicht, überlegen Sie sich, ob Sie nicht
lieber
30$ bis 60$ pro Trommel ausgeben, um die Grat nachschneiden zu lassen,
bevor Sie Geld für Felle ausgeben. Es ist das Geld wert.
Bassdrum, mit oder ohne Loch im Fell
Ein Loch, größer als 7” wirkt so als wäre kein
Resonanzfell montiert.
Ein 7“ Loch erzeugt ein Spielgefühl wie bei einer einseitig
bespannten
Bassdrum, bringt aber mehr Beater Attack zum Publikum rüber und
bringt
ein wenig vom Resonanzfellklang. Weiterhin ist es einfach ein Mikrofon
zu platzieren und Dämpfungsmaterial im Kessel zu wechseln, wenn
benötigt.
Ein 4-1/2“ oder 5“ großes Loch, oder sogar zwei solche
(versetzten) Löcher erleichtern ein wenig die Rebound Kontrolle am
Pedal. Der Klang enthält mehr Resonanzanteile der Trommel, so dass
der
Klang stärker über das Resonanzfell gestimmt werden kann. Ein
4-1/2“
großes Loch bereitet Probleme bei der Platzierung von
großen Mikrofonen
und/oder beim Bedämpfen des Kesselinneren.
Kein Loch, sehr resonant, verursacht mehr Rebound oder
Rückprall am Beater. Es kann schwierig werden den „Schlagklang“
vom
Beater und gleichzeitig die Resonanz vom Kessel bei Abnahme mit nur
einem Mikrofon zu bekommen. Die Bedämpfung verbleibt im Innern.
Das
Resonanzfell ist sehr dominant im Gesamtklang.
Bassdrum, Pads und/oder Kissen
Ein Pad oder Kissen, bzw. alles was ca. 15-20% der Fellfläche am
Schlagfell bedeckt: Beater attack wird akzentuiert, Ton und Sustain
werden verzögert/vermindert.
Ein Pad oder Kissen, 15-20% Abdeckung der Fellfläche am
Resonanzfell: Beater attack wird verringert, Ton und Sustain wirken
kurz und energetisch mit wenigen darauffolgenden, hohen Obertönen.
Ein Pad oder Kissen, 15-20% Abdeckung der Fellfläche am Schlag-
und
Resonanzfell: Beater Attack wird akzentuiert, Gesamtlautstärke
wird
leicht verringert, Ton und Sustain werden fokussiert, Obertöne
verschwinden.
Ein Pad oder Kissen, 25-30% der Fläche am Schlagfell und
15-20% am Resonanzfell abgedeckt: Beater Attack wird deutlich
schärfer
und akzentuierter, Gesamtlautstärker nicht geringer als bei Punkt
3.
Ton und Sustain werden noch stärker fokussiert, keine
Obertöne. Beim
Einsatz eines einlagigen, gedämpften Schlagfells erreicht man
einen
sehr scharfen Sound. Gute Wahl für Mikrofonabnahme.
Ein Pad oder Kissen, 25-30% Abdeckung an Schlag- und
Resonanzfell: Ein sehr fokussierter Klang, ideal für nahen
Mikrofoneinsatz. Beater Attack am schärfsten,
Gesamtlautstärke nicht
viel leiser als bei Punkt 4. Ton und Sustain erklingen kurz und
energetisch und anschließend, ohne Mikrofon, leblos. Ein
deutlicher
„punch“ Sound.
Mikrofone, In Kürze - Wie sie den Klang
beeinflussen
Beim Spielen mit Mikrofonabnahme gibt es einige Unterschiede. Dies ist
kein Tutorial über Mikrofonnutzung, hier sollen nur ein paar
Grundlagen
besprochen werden. Bei naher Abnahme („close micing“) einer Trommel,
kann und wird das Mikro gewöhnlich einen Nahwirkungseffekt
verursachen.
Wenn Sie sich den Frequenzverlauf eines üblichen Tom-Mikros
ansehen,
werden Sie einen Abstieg in der Frequenzkurve feststellen, wie es bei
dynamischen Mikros üblich ist. Dieser Abstieg kann durch den
Nahwirkungseffekt kompensiert werden. Bei einem Kondensator Mikrofon
ist dieser Effekt weniger stark. Der Nahwirkungseffekt ist ein Zustand
der Eintritt, wenn das Mikrofon nahe am Fell liegt. Dabei wird eine
Verstärkung im unteren Frequenzbereich erzeugt und somit der
untere
Bereich der fundamentalen Kesselnote betont. Der gegenteilige Effekt
existiert auch, wenn Sie nämlich das Mikro weiter entfernt
platzieren
werden die unteren Frequenzen gedämpft. Bei naher Abnahme wird
durch
die Verstärkung der unteren Frequenzen der sonst tote Sound, oder
der
Verlust von tieferen Frequenzen im Freifeld, bei
zweilagigen/gedämpften
Fellen ausgeglichen. Kaufen Sie daher nie ein Mikrofon nur aufgrund der
angegebenen Frequenzkurve oder anderer Spezifikationen. Das Mikro
hört
und verstärkt auch Töne, die das Ohr nicht hören kann.
Experimentieren
Sie ein wenig, denn mit wachsendem Abstand verschwindet auch der
Nahfeldeffekt. Weiterführende Literatur finden Sie im Abschnitt
„Links
of Interest“ in den Artikeln „Audio Technica’s Guide to Microphones
Definitions“ und „Shure Brothers Technical Publications on Recording
Studio and Sound Reinforcement Techniques“.
Partnerseiten:
Sprachreisen Irland,
Reisen nach Italien,
Reise und Urlaub in der ganzen Welt