Allgemeine Tipps

"Auszüge aus der Drum Tuning Bible, mit freundlicher Genehmigung des Autors."

Hier findet ihr alles über:

Die Wahrheit über Trommeln,
Grundlagen des Stimmens,
Konstruktionsrichtlinien, alle Trommeln,
Kesselgratungen,
Bassdrum, mit oder ohne Loch im Fell,
Bassdrum, Pads und/oder Kissen
und Mikrofone, In Kürze - Wie sie den Klang beeinflussen .



Die Wahrheit über Trommeln

1) Der Größenunterschied zwischen den verschiedenen Trommeln ist wichtiger als viele Denken. Die Größe ist der Schlüssel um ausgeglichenes Resonanzverhalten und passend, aufeinanderfolgende Tonlagen zwischen den Trommeln zu erreichen. Der Durchmesser hat mehr Einfluss auf das Stimmverhalten als die Kesseltiefe. Siehe „Kesseltiefe vs. Durchmesser“

2)Das geringste Bewegungsspiel der Stimmböckchen „kann“ einen großen Effekt haben und den Ton erhöhen, speziell in Kombination mit einem starren Spannreifen wie einem Gussreifen. Darüber hinaus sind leichte Positionsänderungen der Spannböckchen auf der Resonanzseite anfälliger für diesen Effekt als auf der Schlagseite.

3)Ein bestimmter Klang oder eine Klangabstimmung für kleine Räume wird in großen Räumen nicht genauso gut klingen. Sie müssen überlegen, welches Klangspektrum durch das Publikum schallt. So würde man vielleicht andere Felle verwenden, je nachdem ob das Schlagzeug mit Mikrofonen abgenommen wird oder nicht. Ein sehr resonantes Set wäre wohl ein Albtraum für den Tontechniker. Während der Schlagzeuger von diesem Klang begeistert sein kann, könnte in einer großen Halle oder bei einer Aufnahme dadurch ein sehr matschiger Klang entstehen, verursacht durch Obertöne und stehende Wellen des Schlagzeugs im Zusammenspiel mit anderen Instrumenten. In großen Hallen mit direkter Mikrofonabnahme ist es üblich, doppellagige Felle zu verwenden da der Klang hier gedämpfter und kontrollierbarer ist. Sie erhalten einen kürzeren Energieausstoß welcher durch die Eigenschaften der Räumlichkeiten nachhallt oder verzögert bei den Zuschauern ankommt. Genauso wie in großen Hallen eine selektivere oder reduzierte Anzahl von Noten und Fills sinnvoll ist, da die Zuschauer nicht jedes Detail hören können.

4)Machen Sie sich mit den Anwendungsmöglichkeiten von Mikrofonen gut vertraut wenn Sie welche benutzen möchten. Bereits leichte Positionsänderungen verursachen große Klangunterschiede. Zum Beispiel ein am äußeren Rand der Trommel positioniertes Mikrofon kann die hochfrequenten Obertöne verstärken. Platziert man das Mikrofon nur 1 Zoll weiter zur Mitte der Trommel hin, werden diese Obertöne drastisch verringert.

5)Alle Trommeln klingen unterschiedlich bei Hörabständen von 0, 15, 50, 150 Fuß. Daher ist vielleicht der Klang, der sich für den Schlagzeuger gut anhört, in den Zuschauerreihen grässlich. Es ist wichtig in den Zuschauerraum zu gehen und das Schlagzeug zusammen mit den anderen Instrumenten zu hören, um daraufhin die Trommelfelle und Abstimmung vorzunehmen. Eine höhere Tonlage verleiht dem Schlagzeug mehr Gewicht, eine tiefere Abstimmung weniger.

5)Der Klang den man Zuhause von einer CD hört, ist bis auf wenige Ausnahmen nicht vergleichbar mit dem natürlichen Klang eines Schlagzeuges. Was Sie von CD hören ist normalerweise aufnahmetechnisch verändert, so wie es der Produzent und der Künstler für die jeweilige Aufnahme passend finden. Manchmal kann man einfach nicht den Sound seines Drummer Vorbildes kopieren, ohne die passende Elektronik.

7)Diese Stimmmethode funktioniert bei JEDER TROMMEL.

8)Preiswerter bedeutet nicht Minderwertig, unter gewissen Bedingungen können hiermit sogar deutlich bessere Ergebnisse erzielt werden. Zum Beispiel ein Birken- oder Buchenkessel mit „flanged Hoops“, welcher preiswerter ist als ein Ahornkessel mit Gussringen, kann das richtige Gefühl und den durchdringenden Sound liefern den man bei einer Snaredrum braucht.

9)Das Luft- oder Ventilationsloch im Kessel benötigt dieser zum „atmen“ wenn zwei Felle benutzt werden, ebenso wie bei Klimaänderungen der Entstehung von Kondenswasser vorzubeugen. Dies ist ein typisches Problem beim Ortswechsel von kalter in warme Umgebung, so wie sich auch auf ihren Fenstern in der Wohnung Kondenswasser bilden kann. Die Ventilationslöcher haben nur einen sehr geringen Einfluss auf den Klang.

10)Ja, Sie sollten die Felle von allen Trommeln dehnen (in sinnvollem Maß); dies nennt man Zentrieren (seating) und ist der wichtigste Schritt um einen anhaltend guten Klang von den Trommeln zu bekommen und wird am häufigsten übersehen.




Grundlagen des Stimmens

Das Schlagfell steuert „attack“ und „ring“ während das Resonanzfell die „Resonanz“ erzeugt und zum „sustain“ beiträgt. Es hat großen Einfluss auf die Obertöne und verbessert das Timbre der Trommel. Während der Schlagzeuger meist auf den Klang des Schlagfells achtet, hört das Publikum einen ganz anderen, oftmals schlechteren Klang als der Schlagzeuger selbst. Durch das Verwenden von Mikrofonen ist dieses Problem nicht mehr ganz so gravierend, weil diese normalerweise auf das Schlagfell gerichtet sind. Aber ohne Mikrofone hört das Publikum den Klang der Resonanzfelle. Umso stärker wenn Sie höher sitzen als das Publikum, wie z.B. auf einer Bühne.

Wenn man auf eine Trommel schlägt hört das Ohr hauptsächlich das „attack“ und den Grundton („pitch“) der Trommel, die Obertöne verblassen aus dieser Entfernung. Obertöne sind aber auch ein wichtiger Bestandteil um den Schlagzeugklang neben anderen Instrumenten bis zu den Zuschauern zu transportieren. Der Schlagzeuger sollte darauf achten welchen Klang diese Obertöne produzieren, so wie ihn die Zuschauer letztendlich hören, nicht in einer sterilen und ruhigen Umgebung. Hochfrequente Obertöne sind essentiell um ein langweilig klingendes Schlagzeug in den Zuschauerreihen lebendig klingen zu lassen.

Bei einer Trommel die auf einer weichen Oberfläche liegt, wie z.B. Teppich, und diese leicht angeschlagen wird, werden Obertöne und Resonanzton unterdrückt und man hört man den reinen Klangpunkt „point of clarity“.
Den charakteristischen Eigenklang eines beliebigen Schlagfells hört man am besten, wenn auf der Resonanzseite der Trommel ein Fell mit identischen Eigenschaften aufgezogen wird. Dies liegt an den Fähigkeiten von Polymeren, bei gleicher Dicke (Spezifikation) relativ gleichförmig zu schwingen und somit Phasenauslöschungen zu vermeiden, weshalb ein straff gespanntes Fell oft leblos und tot klingt.

Wenn man ein Fell der Trommel höher oder tiefer als das Gegenüberliegende stimmt, durchläuft man während des Stimmvorgangs verschiedene „Zonen“ in denen entweder ein klarer Ton, Phasenauslöschung, kein Klang oder ein Doppler Effekt eintritt. „Doppler“ liegt vor, wenn die Tonlage nach dem ursprünglichen Anschlag der Trommel absinkt und ein tieferer Ton entsteht. Dieser Effekt wird noch deutlicher, wenn die Felle unterschiedliche Spezifikationen haben (Gewicht/Dicke) und das Schlagfell tiefer/höher gestimmt ist als das Resonanzfell.

Wenn die Trommel falsch gestimmt ist oder das Fell bei der ersten Montage nicht korrekt zentriert wurde, werden Sie das Fell wahrscheinlich irgendwann überstrapazieren oder es wird nie optimal klingen. Falsch zentriert bedeutet nicht immer ungleichmäßiges Stimmen, wie z.B. eine Seite straffer als die Andere. Es kann auch an einer Überdehnung oder an verzogenen Spannringen und/oder schlechten Kesselgratungen liegen. Sogar wenn die Trommel gleichmäßig gespannt wurde (durch Verwenden eines Tension Gerätes, welches Drehmoment an Spannböckchen oder die Fellspannung misst), kann schlechte Hardware oder ein problematischer Kessel eine ungleichmäßige Dehnung der Fellpolymere verursachen und/oder das Fell aus seiner runden Form zwängen.

Generell benutzt man nur einschichtige Felle auf der Resonanzseite, es gibt aber auch Ausnahmen. Beschichtete Felle (coated) gelten als „warm“ oder „weich“ klingend, womit allgemein das Fehlen von hochfrequenten Obertönen gemeint ist, welche wiederum mit den unbeschichteten Fellen (clear) gleicher Serie assoziiert werden. Unbeschichtete Felle gelten als „klar“ oder „hell“ klingend, womit eine Betonung der hohen Töne vom Stick Anschlag (Stick Attack) und der Resonanz der Trommel gemeint ist. Tonal zwischen diesen Coated und Clear Fellen liegen die „ebony“ Fellserien, welche oft mit einem „dickeren“ oder „dunkleren“ Klangbild, im Vergleich zu clear oder coated Fellen mit gleicher Spezifikation, beschrieben werden. Ebony (schwarze) Felle, welche normalerweise aus optischen Gründen gewählt werden, haben den Vorteil sowohl warm in den Obertönen und trotzdem hell beim Stick Attack zu klingen. Eine Beschichtung (coating) wird wahrscheinlich für Besenarbeit benötigt.

Selbst wenn Sie wissen wie man Stimmt, erreichen Sie eventuell nicht die gewünschte Tonlage und/oder Resonanzklang aufgrund der Trommelgröße und Kesselgewicht. Jede Trommel hat eine fundamentale Tonlage und Timbre, welche nur mit großem Aufwand verändert werden können. Die Fellauswahl kann nur den natürlichen Charakter der Trommel unterstützen. Ihre Aufgabe ist es, diesen „fundamentalen“ Kesselklang zu finden und diesen Ursprünglichen Klang, den Charakter der Trommel, zu verstärken oder zu dämpfen.

Timbre und Noten-/Tonlage sind nicht das gleiche. Timbre bezieht sich auf den alles umfassenden Charakter der Trommel gegenüber der eigentlichen Note. An diesem Punkt ist es am wahrscheinlichsten, dass die Trommel „offen“ oder „resonant“ klingt. Beachten Sie, dass die Tonlage in Bezug zu einer Note, z.B. auf dem Klavier erhöht oder vermindert werden kann, aber die Kesselresonanzfrequenz ändert sich in Wirklichkeit nicht. So produziert eine 12“ Trommel je nach Material und Kesseltiefe einen Notenwert zwischen G und Dis, sollte aber optimalerweise bei A liegen („fundamentale Note des Kessels). Die Tatsache das eine Trommel „heller“ oder „wärmer“ klingt, liegt am Timbre.

Der wichtigste Schritt beim Stimmen ist das Zentrieren des Fells. Wenn das Fell erstmalig montiert wird, ist das Ziel das Schlagfell im Spannreifen zu zentrieren und die überaus wichtige Verbindung zwischen Kesselgrat und dem Fell selbst herzustellen. Dies nennt man Zentrieren des Fells (unten im Text ausführlich erklärt). Wenn das Fell seitlich zu straff gezogen wird oder aus seiner runden Form herausgedrückt wird, ist es nicht mehr zentriert und wird nicht korrekt schwingen, wenn es also nicht an allen Punkten des Kessels gut gestimmt ist („in Stimmung mit sich selbst“).

Kesselgratungen sind nicht sichtbar und viele Schlagzeuger wissen wenig über sie, aber sie sind ohne Zweifel der wichtigste Einzelaspekt bei einer Trommel um einen klaren, resonanten Ton zu produzieren. Sogar billige Trommeln können einen akzeptablen Ton erzeugen, vorrausgesetzt die Kesselgratungen sind exakt, eben und passend geformt. Das teuerste high-tech Schlagzeug wird schlecht klingen, wenn eine Kesselgrat beschädigt oder schlecht bearbeitet wurde.



Konstruktionsrichtlinien, alle Trommeln

Je rauer die Kesselinnenseite, umso weniger resonant klingt die Trommel. So wie Teppich an Wänden, absorbieren raue Oberflächen den Schall.

Dünne Kessel haben mehr Resonanzklang. Wegen der geringeren Masse sind sie einfacher anzuregen, so wie auch dünnes Holz leichter zu biegen ist als dickes Holz.

Spitze Kesselgratungen bedeuten mehr Obertöne und Resonanz.

Wenn sich im Kessel keine Hindernisse befinden, also keine Verstärkungsringe angebracht sind, wird die Trommel offener klingen und stärker schwingen. Wenn der Kessel jedoch Verstärkungsringe besitzt, hat die Trommel einen kürzeren Nachhall (sustain) und eine stärkere Präsenz im mittleren Bereich bzw. Attack, im Vergleich zu hindernisfreien Kesseln. Der Verstärkungs- oder Konterring erstickt die Resonanzfähigkeit der Trommel und schmälert somit die Ansprache im tiefsten und höchsten Bereich um ein paar Prozentpunkte. Daher klingt eine Trommel ohne Verstärkungsringe normalerweise heller bzw. hochfrequenter, während eine dünne Trommel mit Verstärkungsringen zusätzlich die Resonanz im Tieftonbereich verbessert. Ein „besserer“ Klang ist immer der, den Sie sich von einer Trommel wünschen, und entgegen aller Marketing Propaganda;

Preiswerter heißt nicht schlecht-klingend. Billige Trommeln haben allgemein einen „punchigen“ Klang, aufgrund der verwendeten Holzqualität. Bei Studioaufnahmen kann dies genau der gewünschte Klang sein.

Mainstream Material, Holzklang Erklärt: Dies sind allgemeine Richtlinien welche von der verwendeten Holzdicke abhängig sind. Wenn Sie diese Regeln zusammen mit gesundem Menschenverstand kombinieren, werden sich die folgenden Regeln bewahrheiten, oder Ihnen auch bei der Wahl einer Trommel helfen. Ahorn (Maple) verglichen mit afrikanischem Mahagoni: Mahagoni wird eine um etwa 20% stärkere Tieftonwiedergabe gegenüber der Ahorntrommel haben. Mittlere und hohe Frequenzen werden konstruktionsbedingt gleich sein. Ahorn verglichen mit Birke (Birch): Birke hat im unteren Frequenzbereich einen Verlust von 10% im Vergleich zu Ahorn und eine um ca. 20% verstärkte Resonanz im oberen Frequenzbereich, wobei die mittleren Frequenzen ungefähr gleich bleiben. So wird ein Birken Set definitiv „härter“ und „heller“ klingen. Buche (beech) liegt zwischen Ahorn und Birke. Alle anderen ahornfarbenen Hölzer die für laminierte Kessel verwendet werden, haben keine dieser oben erwähnten Klangeigenschaften (in Bezug auf Dichte und Maserung). Mahagoni hat einen unverdient schlechten Ruf aufgrund der Verwendung minderwertiger Hölzer wie Luann, das bei billigen Schlagzeugen aus optischen Gründen genommen wird.




Kesselgratungen

Aus vielen Gründen ist dies ein oft missverstandener Teil der Trommel. Die Kesselgrat ist der Teil der Trommel, an dem das Fell jederzeit anliegen sollte, was die Vorraussetzung ist um einen Resonanzklang zu erhalten. Das Problem ist, dass diese Grat die meiste Zeit nicht sichtbar ist.

Wenn Sie ein „Vintage“ Set benutzen, oder auch ein beliebig anderes Set, achten Sie einmal auf das Produktionsjahr und wie die Trommeln verarbeitet wurden. Sie bemerken hieran, ob dieses Set so produziert wurde um die Soundvorstellungen des Drum Designers wiederzuspiegeln, oder den populären Sound aus der jeweiligen Ära.

Jeder kann recht schnell feststellen ob sein oder ihr Set so gestimmt werden kann, dass es möglichst resonant klingt, abgesehen von den Stimmfähigkeiten oder den verwendeten Fellen. Wenn Sie bei näherer Betrachtung feststellen dass Ihr Set produktionstechnische Mängel aufweist, überdenken Sie einen beabsichtigten Fellwechsel noch einmal, da Sie es wohlmöglich nicht schaffen werden, den gewünschten Sound durch einen Fellwechsel zu erreichen. Unter anderen Umständen wird ein Fellwechsel sicherlich funktionieren.

Durch einfaches entfernen des Fells bei jeder beliebigen Trommel liegt die Antwort direkt vor Ihnen. Viele alte Sets wurden mit Kesselgratungen hergestellt, die eine Abschrägung zwischen 35° und 60° zur Kesselinnenseite haben. Auf der Außenseite des Kessels ist die Grat meistens, anders als bei den heutigen Verfahren, von der obersten Kante zur Außenseite hin abgerundet. Kombiniert man hierzu noch einen verbogenen oder verformten Spannreifen, wird man jedes beliebige Fell probieren können, der Kessel wird immer einen „dumpfen“ Klangcharakter haben. Je flacher die Kesselgrat ist, oder eine Kesselgrat mit 35° Abschrägung zur Innen- oder Außenseite, oder auch abgerundet, umso mehr wird die Trommel diesen „dumpfen/Pappkarton“ -artigen Klang erzeugen. Bei neueren Trommeln, die für gewöhnlich einen 45° Schnitt mit schmalem Radius von weniger als 1/16 Zoll (Einige Bass- und Snaredrums variieren hier), lässt sich der Resonanzklang einfacher erreichen und meine empfohlenen Fellkombinationen behalten ihre Gültigkeit. Dies ist das Werkzeug des Trommelkonstrukteurs, um einer Trommel ihren Signature Sound zu verpassen.

Das Schlüsselelement ist nicht so sehr die Form des Schnitts, sondern das Zusammenspiel mit dem aufgespannten Fell. Es ist die kleine Fläche direkt hinter dem Übergang des Fells zur Kesselinnenseite und was an dieser Stelle noch in Kontakt mit dem Fell steht oder in Kontakt kommen kann und somit den, aus dem Kesselumfang erzeugten Ton stören kann

Wenn Sie einen Finger leicht auf das Schlagfell legen, hat dies Auswirkungen auf die Dämpfung des Klangs. Wenn die Kesselgrat einen Fellkontakt von vielleicht 0,3125“ oder 1/32“ Breite hat, ergibt das bei einer 12“ Trommel eine Kontaktfläche von 1,17 Quadratzoll zum Fell, genauso groß wie die Fläche von der Spitze bis zum ersten Gelenk des Zeigefingers, und mit dem selben Effekt. Wenn Sie diese Fläche nun verdoppeln, auf scheinbar unbedeutende 1/16“ (zweimal 1/32), dann können Sie sich gut vorstellen welche geringe Änderung der Kontaktfläche an der Kesselgrat bereits Einfluss auf den Klang hat. In unserem Beispiel wäre dies so, als wenn Sie zwei Finger auf das Fell legen würden. Solche Unterschiede können große Klangveränderungen am Fell bewirken. Es ist wiederum nicht so sehr der Winkel oder Doppelschnitt (obwohl hiermit die Stelle bestimmt werden kann, wo die Kesselgrat mit dem Fell zusammenkommt), sondern das, was unter Spannung die Oberfläche berührt und die Verarbeitung der obersten Kante der Kesselgrat (crown). Ein 35° Schnitt ermöglicht eine größere Kontaktfläche als ein 45° Schnitt und resultiert in einem trockenerem Klang. Ein 45° Schnitt ermöglicht wiederum einen resonanteren Klang. Viele Snaredrums haben zweckmäßigerweise einen 35° Schnitt. Spitzer oder steiler ist nicht immer besser; Es hängt davon ab, was Sie wollen.

Dann haben Sie noch die Beschränkungen des verwendeten Holzes und dessen Verarbeitungsmöglichkeiten, auf welcher Holzschicht das Fell liegt etc. Ich überlasse die Bearbeitung von Kesselgratungen den Profis, weil man ohne spezielle Werkzeuge und Fixierungen sehr leicht Unebenheiten oder ungleichmäßige Winkel fabriziert.

Daher ist mein Rat, bevor Sie massenweise Geld für neue Felle ausgeben, sich 10 Minuten Zeit zu nehmen und die Kesselgrat genau zu kontrollieren. Es reicht nicht, wenn man zwei 45° Winkel auf jeder Seite misst. Diese müssen gleichmäßig verlaufen, sehr gleichmäßig. Die Trommel muss rund sein, sehr rund. Sie müssen durchgehend, über den gesamten Kesselumfang gleichmäßig verlaufen. Wenn z.B. auf einer Seite die Abrundung 1/16“ misst, aber 1/8“ auf der anderen Seite, ist dies ein sicheres Zeichen für Probleme. Wenn einer der Winkelschnitte wellig aussieht, wird die Abrundung weder gleichmäßig verlaufen, noch ist sie wirklich rund. Die Trommel muss auch eben auf einer harten Fläche liegen. Legen Sie schwarzes Papier auf eine flache, harte Oberfläche und leuchten Sie mit einer Lampe von oben in den Kessel. Wenn alles passt, ist dies ein guter Kandidat, um aus diesem Kessel einen guten Ton herauszuholen. Falls nicht, überlegen Sie sich, ob Sie nicht lieber 30$ bis 60$ pro Trommel ausgeben, um die Grat nachschneiden zu lassen, bevor Sie Geld für Felle ausgeben. Es ist das Geld wert.



Bassdrum, mit oder ohne Loch im Fell

Ein Loch, größer als 7” wirkt so als wäre kein Resonanzfell montiert.

Ein 7“ Loch erzeugt ein Spielgefühl wie bei einer einseitig bespannten Bassdrum, bringt aber mehr Beater Attack zum Publikum rüber und bringt ein wenig vom Resonanzfellklang. Weiterhin ist es einfach ein Mikrofon zu platzieren und Dämpfungsmaterial im Kessel zu wechseln, wenn benötigt.

Ein 4-1/2“ oder 5“ großes Loch, oder sogar zwei solche (versetzten) Löcher erleichtern ein wenig die Rebound Kontrolle am Pedal. Der Klang enthält mehr Resonanzanteile der Trommel, so dass der Klang stärker über das Resonanzfell gestimmt werden kann. Ein 4-1/2“ großes Loch bereitet Probleme bei der Platzierung von großen Mikrofonen und/oder beim Bedämpfen des Kesselinneren.

Kein Loch, sehr resonant, verursacht mehr Rebound oder Rückprall am Beater. Es kann schwierig werden den „Schlagklang“ vom Beater und gleichzeitig die Resonanz vom Kessel bei Abnahme mit nur einem Mikrofon zu bekommen. Die Bedämpfung verbleibt im Innern. Das Resonanzfell ist sehr dominant im Gesamtklang.


Bassdrum, Pads und/oder Kissen

Ein Pad oder Kissen, bzw. alles was ca. 15-20% der Fellfläche am Schlagfell bedeckt: Beater attack wird akzentuiert, Ton und Sustain werden verzögert/vermindert.

Ein Pad oder Kissen, 15-20% Abdeckung der Fellfläche am Resonanzfell: Beater attack wird verringert, Ton und Sustain wirken kurz und energetisch mit wenigen darauffolgenden, hohen Obertönen.

Ein Pad oder Kissen, 15-20% Abdeckung der Fellfläche am Schlag- und Resonanzfell: Beater Attack wird akzentuiert, Gesamtlautstärke wird leicht verringert, Ton und Sustain werden fokussiert, Obertöne verschwinden.

Ein Pad oder Kissen, 25-30% der Fläche am Schlagfell und 15-20% am Resonanzfell abgedeckt: Beater Attack wird deutlich schärfer und akzentuierter, Gesamtlautstärker nicht geringer als bei Punkt 3. Ton und Sustain werden noch stärker fokussiert, keine Obertöne. Beim Einsatz eines einlagigen, gedämpften Schlagfells erreicht man einen sehr scharfen Sound. Gute Wahl für Mikrofonabnahme.

Ein Pad oder Kissen, 25-30% Abdeckung an Schlag- und Resonanzfell: Ein sehr fokussierter Klang, ideal für nahen Mikrofoneinsatz. Beater Attack am schärfsten, Gesamtlautstärke nicht viel leiser als bei Punkt 4. Ton und Sustain erklingen kurz und energetisch und anschließend, ohne Mikrofon, leblos. Ein deutlicher „punch“ Sound.


Mikrofone, In Kürze - Wie sie den Klang beeinflussen

Beim Spielen mit Mikrofonabnahme gibt es einige Unterschiede. Dies ist kein Tutorial über Mikrofonnutzung, hier sollen nur ein paar Grundlagen besprochen werden. Bei naher Abnahme („close micing“) einer Trommel, kann und wird das Mikro gewöhnlich einen Nahwirkungseffekt verursachen. Wenn Sie sich den Frequenzverlauf eines üblichen Tom-Mikros ansehen, werden Sie einen Abstieg in der Frequenzkurve feststellen, wie es bei dynamischen Mikros üblich ist. Dieser Abstieg kann durch den Nahwirkungseffekt kompensiert werden. Bei einem Kondensator Mikrofon ist dieser Effekt weniger stark. Der Nahwirkungseffekt ist ein Zustand der Eintritt, wenn das Mikrofon nahe am Fell liegt. Dabei wird eine Verstärkung im unteren Frequenzbereich erzeugt und somit der untere Bereich der fundamentalen Kesselnote betont. Der gegenteilige Effekt existiert auch, wenn Sie nämlich das Mikro weiter entfernt platzieren werden die unteren Frequenzen gedämpft. Bei naher Abnahme wird durch die Verstärkung der unteren Frequenzen der sonst tote Sound, oder der Verlust von tieferen Frequenzen im Freifeld, bei zweilagigen/gedämpften Fellen ausgeglichen. Kaufen Sie daher nie ein Mikrofon nur aufgrund der angegebenen Frequenzkurve oder anderer Spezifikationen. Das Mikro hört und verstärkt auch Töne, die das Ohr nicht hören kann. Experimentieren Sie ein wenig, denn mit wachsendem Abstand verschwindet auch der Nahfeldeffekt. Weiterführende Literatur finden Sie im Abschnitt „Links of Interest“ in den Artikeln „Audio Technica’s Guide to Microphones Definitions“ und „Shure Brothers Technical Publications on Recording Studio and Sound Reinforcement Techniques“.



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