Anleitung zum Stimmen von Toms
Zunächst werden alle Toms demontiert sowie Schlag- und Resofell
entfernt. Ist immer eine gute Gelegenheit die Trommeln innen wie
außen zu säubern. Zuerst kommt das Resonanzfell.
Ist das Fell neu wird es zunächst begutachtet. Falls, wie
insbesondere
bei Remo beobachtet,Klebstoff zwischen Folie und Spannring des Fells
ausgetreten ist, sollte dieser entfernt werden, wenn es sich um einen
dicken Tropfen handelt, damit er nicht am Holz anliegt und das Fell
seitlich weggedrückt wird. Dann kannst Du den Bereich des Felles,
der
auf der Kesselgratung aufliegt, von Hand vordehnen, indem Du das Fell
so in die Hand nimmst, daß die Finger am inneren Fellrand knapp
oberhalb des Spannrings auf die Folie drücken. Wenn Du nun ein
wenig
drückst wirst Du an einigen Fellen ein gewisses Knacken hören
und an
anderen Stellen nicht, wenn Du einmal um den kompletten Umfang
herumgehst. Das ist ein kleiner Tip von meinem Händler, an den
Stellen
wo es knackt soll überflüssiger Klebstoff gelöst werden
und die Folie
sitzt anschließend spannungsfrei im Spannring (Stichwort
"Vorspannung"
des Fells).
Jetzt kannst Du das Fell inkl. Rim auf die Kesselgratung auflegen und
die Stimmschrauben handfest eindrehen (wir sind immer noch beim
Reso-Fell). Wenn Du mit dem Finger leicht antippst sollte eigentlich
schon ein vernünftiger Ton zu hören sein. Einige nehmen die
Vordehnung
des Fells, die wir bereits im ausgebauten Zustand erledigt haben, erst
jetzt vor, indem sie die Faust kräftig in die Mitte des Fells
drücken.
Ich kann davon eigentlich nur abraten. Nach meiner Erfahrung sorgt die
"sanfte" Methode für bessere Stimmstabilität, und zwar von
Anfang eines
Fell-Lebens an.
Jetzt nimmst Du den Stimmschlüssel zur Hand. Das Fell wird immer
an
zwei gegenüberliegenden Schrauben gespannt. Du spannst zwei
gegenüberliegende Schrauben mit z.B. einer halben Umdrehung des
Stimmschlüssels, gehst dann z.B. im Uhrzeigersinn weiter und
spannst
die nächsten beiden gegenüberliegenden Schrauben usw., bis
alle
Schrauben gespannt sind. An jeder Schraube prüfst Du die Stimmung
nach
Gehör, indem Du mit einem Stick nahe jeder Stimmschraube anklopfst
und
versuchst, Tonhöhenunterschiede festzustellen. Klingt es tiefer,
ziehst
Du die Schraube etwas an. Klingt es höher, lockerst Du die
Schraube
etwas. Puristen meinten einmal, daß Trommeln nur durch Anziehen
der
Stimmschrauben gut zu stimmen seien, niemals durch Lockern. Meiner
eigenen Erfahrung nach ist das nicht so. Achtung: wenn Du eine
Stimmschraube verdrehst und die Tonhöhe ändert sich nicht
wirklich,
versuche die gegenüberliegende Schraube!
Wenn Du mit dem Reso-Fell zufrieden bist ziehst Du das Schlagfell auf.
Die Vorgehensweise ist genauso, wie beim Reso-Fell beschrieben. Jetzt
hast Du aber noch das Problem, beide Felle zueinander in Einklang zu
bringen. Versuche, beide Felle gleich zu stimmen. Wenn sich das
Schlagfell nicht stimmen lassen will, must Du unter Umständen das
Reso-Fell nochmal nachstimmen. Es ist ein Wechselspiel, das einiges an
Erfahrung erfordert, es läßt sich nicht so leicht mit Worten
erklären.
Du kannst auch versuchen, ein Fell höher als das andere zu
stimmen.
Das Stimmprinzip ist für alle Trommeln gleich, auch für
Snares oder
Bassdrums. Wie hoch Du die Trommeln stimmst bleibt Dir und Deinem
persönlichen Soundgeschmack vorbehalten. Allerdings würde ich
Dir
raten, die Trommeln nicht zu tief zu stimmen (gilt auch für die
Bassdrum!). Auch beim Stimmen gilt: Übung macht den Meister! Nur
Mut
und frisch ans Werk. Ich habe damals bestimmt 2 Stunden für meine
erste
Trommel gebraucht und war trotzdem nicht zufrieden. Hoffentlich machst
Du es besser.
Noch ein Wort zur Dämpfung: mache nicht, wie ich damals, den
Fehler,
falsche Stimmung "wegzudämpfen"! Das Dämpfen dient
ausschließlich der
Verkürzung des Sustain und ist nicht zum Kaschieren schlechter
Fellstimmungen. Eine gute Stimmung braucht erstmal keine Dämpfung
(auch
das gilt für die Bassdrum!).
Empfehlungen:
Zahnzusatz,